Wie lautete dieser alte Spruch? Schiffe sind im Hafen sicher, aber dafür wurden sie nicht gebaut. (Seite 105)

 

Cover: Kobaltblaue Tage

 

Zum Inhalt

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis hat Adam Stone sich in Harbor Hope eine neue Existenz aufgebaut. Er hat eine feste Arbeitsstelle und lebt zurückgezogen mit seinem Hund. Ganz sicher nicht auf seinem Plan steht die Bekanntschaft mit der Polizeichefin Lexie Graham und - was auf Gegenseitigkeit beruht - schon gar nicht eine mögliche romantische Beziehung. Und doch scheint sich genau das anzubahnen, als Lexie Adam um Hilfe bittet, damit ein Jugendlicher nicht eine kriminelle Karriere beginnt.

 

 

 

 

Meine Meinung

Am Ende meiner Rezension zum Vorgängerbuch „Der Weg zu den Dünen“ hatte ich geschrieben, bis zum nächsten Band der Reihe nicht mehr zwei Jahre warten zu wollen. Zwar war der Abstand länger, als ich eigentlich vor hatte, aber mit rund sechs Monaten doch deutlich kürzer. Da mir das direkt zuvor gelesene Buch nicht allzusehr zugesagt hatte, brauchte ich ein „Wohlfühlbuch“, und da schien dieses auf jeden Fall genau das richtige. Was sich beim Lesen dann auch bestätigt hat.

Der Schlüssel in vielen Situationen besteht darin, mit dem Herzen zu hören und dorthin zu folgen, wohin es uns führt.“ (S. 181) Eigentlich ist das eine ziemlich gute Zusammenfassung dessen, worum es in diesem Buch geht. Denn hier prallen ganz konkret das „Herz“ und der „Verstand“ aufeinander, was auf den ersten Blick ein eher unlösbares Dilemma zu ergeben scheint. Lexie Graham ist die Polizeichefin von Hope Harbor und Adam Stone ist dabei, sich dort nach verbüßter Gefängnisstrafe ein neues Leben aufzubauen. Ganz sicher will er nie wieder etwas mit der Polizei zu tun haben, wie auch Lexie ein eher ungutes Gefühl hat, sich mit einem ehemaligen Straftäter einzulassen. Zumal beide überhaupt keine Beziehung für ihr Leben eingeplant haben. Aber Pläne können sich ändern. Oder von den Umständen einfach über den Haufen geworfen werden.

Denn durch seine Vergangenheit ist Adam Stone geradezu prädestiniert dazu, einem Jugendlichen, der dabei ist, in die Kriminalität abzudriften, auf den richtigen Weg zu helfen. Dabei kommt es zwangsweise zu Kontakten mit Lexie Graham, und bei beiden beginnt es zu „funken“, auch wenn sie sich gehörig dagegen wehren. Auch bei diesem ungleichen Paar hat es die Autorin geschafft, die sich anbahnende Beziehung so darzustellen, daß es glaubwürdig ist.

Ein Vorteil beim Lesen ist es natürlich, wenn man die Vorgängerbände kennt; doch auch ohne diese kommt man gut zurecht, das Buch ist auch für sich alleine verständlich. Man bemerkt halt manche Anspielung auf Vorereignisse nicht, und etliche Nebenfiguren werden nicht weiter eingeführt, weil die die Hauptfiguren früherer Romane waren. Doch wie gesagt, dieses Buch ist auch für sich alleine verständlich.

Auch hier sorgen die beiden Pfarrer für Schmunzler; sie sind zwar befreundet, nichtsdestotrotz zur Freude ihrer Umgebung wie der Leser liefern sie sich immer wieder spitzzüngige Wortgefechte. Allerdings haben sie das Herz am rechten Fleck, so daß sie in diesem Buch nicht nur Nebenrollen spielen, sondern entscheidend Einfluß auf die Handlung und deren Ausgang nehmen.

Wie in den anderen Büchern der Autorin kommen auch hier durchaus ernste Themen zur Sprache, die von ihr jedoch leichtfüßig, aber dennoch mit dem nötigen Ernst, angepackt und (hoffentlich) auch gelöst werden. Am Ende angekommen, habe ich das Buch zufrieden zugeklappt und freue mich auf den nächsten Band der Reihe, der schon in meinem Buchregal steht.

 

Mein Fazit

Wieder zeigt die Autorin, daß man in einem Wohlfühlroman auch ernstere Themen verarbeiten kann. Sehr gelungen und süchtigmachend nach mehr aus dieser Reihe.

 

Über die Autorin

Irene Hannon hat Psychologie und Journalistik studiert. Sie gab ihre hohe Stellung bei einem Weltunternehmen auf, um ganz als Schriftstellerin tätig zu sein. Sie hat zahlreiche Bücher geschrieben und etliche Preise gewonnen. Mit ihrer Familie lebt sie in Missouri.

 

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