Das Schicksal konnte wirklich grausam sein, das wusste Eden selbst nur zu gut. (Seite 239)

 

Cover: Wie Schneeflocken im WindZum Inhalt

Eden Martinelli ist nach der Ermordung ihres Mannes zwar im Zeugenschutzprogramm, doch irgendwie wurde sie aufgespürt und ist nun mit ihrem fünfjährigen Sohn auf der Flucht. Nach einer Autopanne landet sie im kleinen Küstenort Summer Harbor.
Da ihr Geld gestohlen wurde, muß sie eine Arbeit annehmen. Dies kommt dem ehemaligen Hilfssheriff Beau Callahan gelegen, da er jemanden sucht, der nach dem Tod seines Vaters den Haushalt führt und seine verletzte, im Haus wohnende, Tante betreuen kann. So stellt er Eden ein. Bald scheint sich zwischen beiden mehr zu entwickeln, doch hätte eine Beziehung überhaupt eine Chance? Denn solange die Mörder von Edens Mann nicht hinter Gitter sind, ist ihr und das Leben ihres Sohnes sowie von jedem, der mit ihr zu tun hat, in Gefahr.

 

 

 

 

Meine Meinung

Nachdem mir die Bände der „Chapel Springs Reihe“ so gut gefallen haben, konnte ich es nicht lassen, gleich mit der nächsten Trilogie der Autorin, auf die es im Chapel-Springs-Schlußband „Eine Woche im Gestern“ schon einen kleinen Ausblick gab, zu beginnen. Recht bald war ich in der neuen „Umgebung“ angekommen und fühlte mich so „zuhause“ wie vorher schon in Chapel Springs.

Im Unterschied zu den anderen Büchern der Autorin geht es hier jedoch etwa ruppiger los. Eden ist mit ihrem fünfjährigen Sohn auf der Flucht, da es bei der Bundespolizei offensichtlich einen Maulwurf gibt, der ihre Identität und Aufenthaltsort im Zeugenschutzprogramm verraten hat. Nun sind die Mörder ihres Mannes auch hinter ihr und ihrem Sohn her. Mittellos und mit einer Autopanne bleibt sie in Summer Harbor liegen; nun heißt es improvisieren. Mehr oder weniger durch Zufall gerät sie an Beau Callahan, der dringend eine Haushaltshilfe benötigt. So stellt er sie trotz fehlender Papiere ein, was beider Probleme fürs Erste löst: sie hat ein Dach über dem Kopf und kann Geld verdienen, er hat jemand für den Haushalt und die Betreuung der verletzten Tante Trude, die sonst das Haus in Ordnung hält.

Recht bald wird Figuren wie Lesern klar, daß zwischen beiden eine Anziehungskraft besteht. Aber wie soll das funktionieren - sie auf der Flucht, er eigentlich in einer festen Beziehung?

Aus diesem Spannungsfeld heraus entwickelt sich die Handlung, zumal es nicht ausbleibt, daß das Eine oder Andere aus Edens Vergangenheit ans Tageslicht kommt. Die Figuren haben für meine Begriffe in sich schlüssig gedacht und gehandelt, die Geschehnisse entwickelten sich folgerichtig bis hin zum großen Showdown, der bei der Konstellation nicht ausbleiben konnte. Erfreulich, daß auch dieses Buch nach der „Katastrophe“ genug Seiten zum langsamen Ausklingen aufweist, so daß ich nicht das Gefühl hatte, der Roman mußte schnell beendet werden oder es Handlungsbrüche gab - so konnte ich die Erzählung bis hin zur letzten Zeile genießen.

Ein Grund, weshalb ich immer wieder zu Romanen dieser Autorin greife ist, daß sie (und die meisten der Figuren) zwar christlich geprägt sind, aber nicht in einer „christlichen Blase“ leben. Will sagen, sie sind weder besonders fromm oder gar missionarisch, sondern Beten oder der sonntägliche Kirchbesuch gehören einfach dazu, ohne daß man groß Aufhebens darum macht. Es werden durchaus auch einmal unchristliche Entscheidungen getroffen - ganz so, wie es ein Leben unter nicht idealen Umständen erfordert. Mit anderen Worten: die Autorin beschreibt ganz normale Menschen, die in (mehr oder weniger) ganz normalen Situationen zurecht kommen und ihre Entscheidungen treffen müssen.

Am Ende angekommen, konnte ich das Buch zufrieden zuklappen und mich auf den zweiten Band der Trilogie freuen.

 

Mein Fazit

Eine Geschichte um falsche Entscheidungen, Bedrohung und Verrat, aber auch Hoffnung und neue Anfänge. Lesenswerter Beginn der Trilogie.

 

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