Wenn es eines gibt, was ich in all den Jahren gelernt habe, dann dass man keine Kontrolle darüber hat, was andere Menschen tun, sondern nur über das eigene Handeln - wenn es gut läuft. (Seite 319f)

 

Cover: Bis ich dich endlich lieben darfZum Inhalt

Riley Callahan hatte sich zum Militär gemeldet, weil er die Hoffnung auf eine Beziehung zu Paige Warren aufgegeben hatte. Zu spät bemerkte er, daß er mit dieser Einschätzung falsch lag. Nun kommt er mit nur noch einem Bein aus dem Afghanistan-Einsatz zurück und sieht sein ganzes bisheriges Leben in Scherben.
Seinen Beruf als Hummerfischer kann er, wie er meint, nicht mehr ausüben. Und eine Beziehung zu Paige kommt für ihn schon gar nicht mehr infrage, denn die hat etwas besseres als einen „Krüppel“ verdient. Dumm nur, daß sein Zimmer im Gasthaus seines Bruders nicht mehr frei und auf der Farm auch kein Platz ist, da dort gerade renoviert wird. So bleibt als einzige Möglichkeit, daß er vorerst ausgerechnet bei Paige in deren Haus wohnen wird. Da sind Reibereien und Probleme quasi vorprogrammiert.

 

 

 

 

 

Meine Meinung

Nachdem mir die beiden Vorgängerbände der Trilogie gut gefallen hatten, wollte ich recht bald diesen Roman um den jüngsten der Callahan-Brüder lesen. Leider erwies sich dieses Buch in mancherlei Hinsicht als das schwächste der Trilogie, und für mich persönlich als das schwächste der Autorin, das ich bisher gelesen habe.

Vielleicht war es aber auch nur ein Fehler, in relativ kurzem Zeitraum sieben Bücher der Autorin zu lesen. So ist mir vor allem in diesem hier aufgefallen, daß es meist um ein Thema geht, das immer wieder variiert wird: einer fühlt sich als für den anderen nicht gut genug, woraus sich Probleme ergeben, weil man den anderen verlassen will, damit der ein gutes Leben hat. Das habe ich hier als das Hauptmotiv empfunden, und den größten Teil des Buches immer wieder dieses durchdekliniert zu lesen, hat mich - es sei zugegeben - irgendwann ziemlich genervt; ich wollte nur noch das Ende erreichen. Ich habe mich sogar dabei ertappt, quer zu lesen und Beschreibungen nur zu überfliegen. Etwas, was ich so gut wie nie tue und in der Tat ein starkes Zeichen dafür ist, wenn mir ein Buch nicht gefällt.

Dabei ist die Ausgangssituation gar nicht so schlecht. Daß die beiden etwas für einander empfinden, war schon aus den Vorgängerbänden bekannt. Jetzt kam es „nur“ noch darauf an, daß die das auch gegenseitig erfahren und zueinander finden. Klar, daß so etwas länger als, sagen wir, zwanzig Seiten dauern muß, um ein ganzes Buch zu füllen. Aber diese dauernden Mißverständnisse, das „ich weiß, was für dich am Besten ist und entscheide daher für dich“ ist, auf rund dreihundertsiebzig Seiten hin gesehen, denn doch etwas zu wenig - oder in der Wiederholung zu viel. Da fand ich streckenweise die Nebenhandlung um Tante Trudy und Sheriff Colton interessanter als den Hauptstrang.

Positiv sei vermerkt, daß die Autorin auch in diesem Buch, das sich übrigens auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände lesen läßt, denn wesentliche Informationen von dort werden an passender Stelle eingefügt, durchaus Themen und Situationen bringt, die ich in einem christlich geprägten Buch nicht erwarten würde. Insofern gilt auch hier, daß die Autorin keine Scheuklappen hat, sondern die Welt versucht so darzustellen, wie sie ist, und nicht wie sie sein sollte. Dabei gibt es immer wieder Motive, die zum Nachdenken anregen - insofern hat die Autorin meine Erwartungen schon erfüllt. Nur - siehe oben - daß das Thema mit seinen Variationen hier doch so eng ist, daß mich auch das Ende des Buches, welches zudem mit einer nicht unbedingt zu erwartenden Überraschung aufwartet, nicht mehr so recht versöhnen konnte.

 

Mein Fazit

Die Geschichte um Paige und Riley, der mit nur noch einem Bein von seinem Afghanistan-Einsatz zurückkehrt, konnte mich nicht so ganz überzeugen. Das Potential der Geschichte wurde mir zu sehr auf den Aspekt „ich weiß, was für dich am Besten ist und entscheide daher für dich, ohne mit dir darüber zu reden“ reduziert.

 

 

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