Feuerfest bedeutet nicht, dass es nie brennt. Aber wenn es brennt, kann man dem Feuer standhalten. (Seite 92)

 

Cover: Liebe braucht HeldenZum Inhalt

Nach sieben Jahren steht die Ehe von Caleb und Catherine vor dem Ende. Calebs Vater bittet ihn, mit dem Scheidungsantrag noch vierzig Tage zu warten und in der Zeit zu versuchen, anhand eines Buches, das er ihm schicken wird, die Beziehung zu retten. Während er nun in seiner Arbeit „richtiges“ Feuer bekämpft, muß er den Brandherd in seiner Ehe retten. Er beginnt, die Aufgaben abzuarbeiten. Je mehr er sich damit beschäftigt, je mehr entflammt sein Herz und je größer wird seine Ernsthaftigkeit. Doch ihm läuft die Zeit davon.

 

 

Kommentar / Meine Meinung

Den Film „Fireproof“ habe ich schon mehrfach gesehen; er zählt mit zu meinen Lieblingsfilmen. Dieses Buch ist die novelization, also der Roman zum Film, und das merkt man ihm auch deutlich an. Der Autor hat sich sehr genau am Film und seinem Drehbuch (incl. der Szenen, die in der Endfassung nicht enthalten sind) orientiert. Wenn ich ein Buch zum Film lese, erwarte ich zwar, daß mehr als nur eine gewisse Ähnlichkeit besteht, aber etwas mehr als ein Nacherzählen sollte es schon sein.

Damit habe ich das größte Manko des Buches bereits erwähnt: es hält sich zu sklavisch an die Vorlage, bis hin zur Beschreibung der Kleidung in einzelnen Szenen. An mancher Stelle hätte ich mir größere Freiheit des Buchautors gewünscht, um die Vorteile des Mediums „Buch“ besser auszuspielen.

Diese merkt man vor allem dann, wenn es um Dinge geht, die sich in einem Film nur schwer darstellen lassen, Gedanken, manche Querverbindungen oder Hinweise. Insofern bietet das Buch auch dem, der den Film kennt, einiges Neue. Das betrifft - naturgemäß - vor allem Caleb und Catherine, deren Denk- und Handlungsweise im Buch gut nachvollziehbar und verständlich dargestellt wird.

Abgesehen von meinem obigen Kritikpunkt halte ich das Buch für ein sehr gutes, das durchaus Menschen in schwierigen (Ehe-) Situationen positiv beeinflussen kann. Denn beim Ehegelöbnis heißt es u. a. „In guten wie in schlechten Zeiten, bis daß der Tod euch scheidet.“ Aber was sind diese Eide heute noch wert? Die Scheidungsraten sprechen eine deutliche Sprache. Falls man überhaupt noch heiratet. Das Buch vermittelt ein Bild davon, was eine Ehe sein sollte. Daß es eben nicht unbedingt ein Zuckerschlecken ist, sondern von beiden Seiten her „Arbeit“ und „Investitionen“ verlangt. Denn die Probleme fangen erst nach dem „und lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Ende“ an. Wenn der Alltag beginnt und das tägliche Leben gemeistert werden will.

Es ist klar, daß in Buch zu einem Film, der von einer Filmfirma, die einer Baptistengemeinde gehört, die Themen Gott und Religion eine Rolle spielen. Inwieweit man das als im Vordergrund stehend oder die Entwicklung Calebs als zu schnell betrachtet, mag jeder etwas anders empfinden. Ich fand es jedenfalls gut und nachvollziehbar begründet, wie der zunächst sehr skeptische Caleb sich durch die Erfahrungen seines Vaters, dessen Ehe vor geraumer Zeit ebenfalls vor dem Scheitern gestanden hatte, überzeugen läßt. Beeindruckend die Schlüsselstelle, in der Caleb seinen Vater entgegenschreit „Wie soll ich jemandem Liebe zeigen, der mich ständig zurückweist!“ und der antwortet „Das ist eine gute Frage“. Es ist diese Szene, die zum Wendepunkt wird - für Caleb wie auch die ganze Geschichte.

Da Caleb Feuerwehrcaptain ist, spielt die Feuerwehr eine große Rolle. Immer wieder muß er mit seinen Kollegen zu durchaus gefährlichen Einsätzen, die sehr lebendig beschrieben werden, ausrücken. Als Nebeneffekt erhält man einen Einblick in die oft gefährliche Arbeit der Feuerwehr, die sich von der hier in Europa vermutlich nicht sehr unterscheidet. Feuerwehrmänner lassen ihre Partner niemals im Stich - etwas, was auch für Eheleute gelten sollte. Das bleiben nicht die einzigen Parallelen.

Nicht vergessen zu erwähnen möchte ich, daß das Buch den Vorzug besitzt, daß es einige Szenen und Schauplätze mehr als der Film enthält. Buch und Film ergänzen sich meiner Meinung nach sehr gut und sollten nach Möglichkeit zusammen „gesehen“ werden; wobei ich persönlich dafür plädieren würde, zunächst den Film zu schauen und kurz darauf das Buch zu lesen. Denn nur so entwickelt die erwähnte Schlüsselszene ihre volle Durchschlagskraft und wird die Veränderung in Caleb wirklich nachvollziehbar.

Das Buch bietet eine Menge an Denkanstößen nicht erst für die Zeit einer Ehekrise, sondern durchaus auch für die Zeit davor. Oder noch besser, um eine solche gar nicht erst aufkommen zu lassen, weil es den Blick für das Wesentliche, das zum Gelingen einer (Ehe-) Partnerschaft nötig ist, schärft. Es wird dadurch für mich zu einem notwendigen und wichtigen Buch für unsere Zeit.

 

Kurzfassung

Wenn es in der Ehe „brennt“, beginnt eine schwierige Zeit. Wie man ein solches „bösartiges“ Feuer löscht und eine Glut entfacht, die ein Leben lang hält, davon erzählt dieses Buch. Empfehlenswert (nicht nur) für Paare.

 

 

Bibliographische Angaben

298 Seiten, 16 Fotos aus dem Film, kartoniert. Originaltitel: Fireproof. Aus dem Amerikanischen von Monika Herold. Verlag: Luqs Verlag, Ingolstadt 2009

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