Es war eine Sache, für ein Weihnachtswunder zu beten und daran zu glauben. Aber es war etwas ganz anderes, es mit eigenen Augen mitzuerleben. (Seite 125)

 

Cover: Zwei Jahre für immer

 

Zum Inhalt

Sieben Jahre ist es jetzt her, daß Lisa und Ryan zusammen studiert haben. Eigentlich dachten sie, für immer zusammenzubleiben. Doch dann geschah etwas, was ihre Trennung zur Folge hatte. Doch sie haben einander nie vergessen und nie verstanden, warum sie sich getrennt haben.
Den größten Teil der gemeinsamen Zeit verbrachten sie in der Buchhandlung „Die Brücke“, die von Donna und Charlie Barton betrieben wurde. Nun hatte Charlie einen schweren Verkehrsunfall, liegt im Koma und braucht Hilfe. So kommt es, daß Lisa und Ryan sich nach sieben Jahren wieder begegnen. Aber haben sie eine zweit Chance?

 

 

 

 

Meine Meinung

Unter dem Titel „Eine Buchhandlung zu Weihnachten“ wurde letztes Jahre die zweiteilige Verfilmung des Büchleins veröffentlicht. Nachdem ich letztens den Film gesehen habe, wollte ich das Buch dazu lesen. Und wurde sehr enttäuscht. So gut mir der Film gefallen hat, so wenig gefiel mir das Buch. Doch der Reihe nach.

Während der Film im ersten Teil eher Ruhe, im zweiten auch in den dramatischen Momenten eher positive Spannung ausstrahlt, so empfand ich das Buch durchgehend bis kurz vor Ende eher deprimierend. Oder anders: ich kann mich nicht entsinnen, jemals ein christlich geprägtes Buch gelesen zu haben, das eine dermaßen negative Gefühlswelt beinhaltet wie dieses. Das lag nicht daran, daß einiges im Buch anders ist als im Film, sondern schlicht daran, daß die Autorin - zumindest habe ich es so empfunden - die ganze Handlung aus einer negativen und bedrückenden Perspektive heraus beschrieben hat. Um einen Vergleich zu bringen: das Glas war grundsätzlich halb leer, niemals halb voll. Im Zweifel wurde eine negative Sichtweise beschrieben, mit einem möglichst deprimierend wirkenden Kapitelende (oder, wenn man so will, Cliffhanger). Erst kurz vor Ende, als sich die Mißverständnisse begannen aufzuklären, änderte sich auch die Grundstimmung und wechselte von düster zu hell.

Das ist mir für ein Buch, das von verpaßten Möglichkeiten und vor allem zweiten Chancen erzählen will, zu wenig. Da nützt es mir nichts, wenn die Figuren sympathisch sind. Wenn die Handlung für mich nachvollziehbar ist, wenn mit der „Brücke“ eine Buchhandlung beschrieben wird, wie ich sie auch gerne in meiner Nähe hätte. Ohne Kenntnis des Filmes (und damit des Endes) hätte ich das Buch nie ausgelesen, dafür war es mir zu negativ. Zumal ich einige Veränderungen des Filmes gegenüber dem Buch als ausdrücklich gut empfinde; was im Buch auch am Ende im Negativen verbleibt, wird so im Film letztlich positiv abgeschlossen.

Ich habe schon viele christlich geprägte Romane gelesen. Aber selten habe ich das christliche Element so aufdringlich empfunden wie hier. In den meisten Romanen wird das so geschickt eingebaut, daß es einfach so sein muß, darum weder in die eine oder andere Richtung unangenehm auffällt. Hier jedoch wirkte es auf mich des öfteren schlicht aufgesetzt, so daß ich das den Figuren teilweise nicht abnahm. Eine etwas dezentere Darstellung hätte der Erzählung gut getan und wäre letztlich für mich glaubwürdiger gewesen.

Insgesamt ist das hier einer der ganz wenigen Fälle, in welchen die Verfilmung deutlich besser als die Buchvorlage ist. Ausnahmsweise plädiere ich also zugunsten der Verfilmung. Die ist zwar - entgegen dem Titel - nicht unbedingt ein Weihnachtsfilm, sondern beinhaltet eine Handlung, die teilweise auch an Weihnachten angesiedelt ist (doch das ist inzwischen ohnehin bei den meisten Weihnachtsfilmen der Fall). Aber der Film wird in einer „Sprache“ erzählt, die weder deprimierend noch negativ ist, sondern in einer der Handlung entsprechenden mit einer auch in eher traurigen Szenen doch positiven Grundhaltung. Und das paßt auf jeden Fall besser zur Geschichte.

 

Mein Fazit

Lisa und Ryan waren ineinander verliebt und haben sich trotzdem getrennt. Sieben Jahre später ergibt sich eine zweite Chance. Was auf mich im Buch eher deprimierend wirkte, ergab letztlich (bei im Wesentlichen gleicher Handlung) eine schöne Verfilmung, weswegen ich ausnahmsweise diese empfehle.

 

Hinweis

Das Buch wurde unter dem Titel „Eine Buchhandlung zu Weihnachten“ verfilmt. Der Film ist zweiteilig und wird in zwei separaten DVDs angeboten. Dabei Vorsicht: die Inhaltsangabe auf der DVD-Rückseite ist schlicht und einfach falsch und irreführend. Diese beschreibt ausschließlich den Inhalt des zweiten Teiles, der erste Teil geht um die gemeinsame Zeit von Lisa und Ryan in Franklin. Man sollte also unbedingt beide Filme direkt nacheinander ansehen. (Angaben zu den Filmen folgen in den nächsten Tagen.)

 

Über die Autorin

Karen Kingsbury wurde 1963 geboren. Sie hat Journalistik studiert und war als Journalistin u. a. für die Los Angeles Times tätig. Ihr erstes Buch entstand als Folge ihrer Recherchen. Sie hat über 100 Bücher und Kurzgeschichten geschrieben. Mit Ihrer One Chance Foundation will sie dazu beitragen, Waisenkindern ein zuhause zu geben. Karen Kingsbury ist verheiratet und Mutter von 6 Kindern (davon 3 adoptiert).

 

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