Ich denke, die meisten Träume sind realisierbar, wenn man bereit ist, den Preis dafür zu zahlen. Die Frage ist, ob das Ziel den Preis wert ist. Und ob man für seine Investition eine positive oder eine negative Rendite bekommt. (Seite 50)

Cover: Brombeer_BuchtZum Inhalt (Verlagsangabe)

Seit rund eineinhalb Jahren betreibt Zach Garrett in Hope Harbor das Café „Perfekte Bohne“; um sich diesen Lebenstraum zu erfüllen, hat er zum Leidwesen seines Vaters eine erfolgreiche Anwaltskarriere aufgegeben. Der schwelende Konflikt mit seinem Vater und seine Single-Einsamkeit sind die einzigen Vermouthstropfen in seinem ansonsten glücklichen neuen Leben. Katherine Parker steht nach einem Skandal in Hollywood vor einer schwierigen Entscheidung, die ihr ganzes weiteres Leben beeinflussen wird. Um sich über die Zukunft klar zu werden, hat sie sich ein Haus in Hope Harbor gemietet, um dort in Ruhe nachdenken zu können.
Als sie das erste Mal ins Café „Perfekte Bohne“ kommt, können weder Zach noch Katherine ein gewisses Knistern abstreiten. So sehr Zach sich um ihre Bekanntschaft bemüht, so sehr wehrt sie ab. Denn eine Beziehung ist bei ihrer ungeklärten Zukunft das Letzte, was sie brauchen kann. Oder ist es am Ende genau das, was ihr fehlt?

 

 

 

 

Meine Meinung

Es dauerte nur etwa vier Wochen, bis ich wieder nach Hope Harbor zurückgekehrt bin; da dies der bisher letzte auf Deutsch erschienene Band ist, wird es wohl einige Zeit dauern, bis wieder ein „Besuch“ dort möglich ist. Auch dieser siebte Band der Hope Harbor Reihe ist wiederum eine völlig eigenständige Geschichte, die auch einzeln lesbar ist. Allerdings gibt es immer wieder Bezüge zu früheren Romanen der Reihe, die man bei Kenntnis derselben besser einordnen kann.

Eigentlich wollte ich auch zu diesem Band wieder etwas von „(zu) routiniert geschrieben“ anmerken - aber dann hielt ich inne, denn möglicherweise liegt hier von meiner Seite ein Mißverständnis vor. Ich persönlich mag lange, verschachtelte Sätze und eine Sprache, die mehr in Richtung „altmodisch“ denn „modern“ tendiert. Die Sätze hier im Buch sind allerdings eher kurz, nicht verschachtelt und die Sprache mehr Richtung modern. Insofern ist das also eigentlich kein Kritikpunkt, sondern eine Angelegenheit der persönlichen Vorliebe. Da muß dann jeder selbst entscheiden, ob ihm der Stil so eher mehr oder eher weniger zusagt.

Davon abgesehen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Wiederum hat die Autorin es geschafft, in einem Wohlfühlroman (denn um einen solchen handelt es sich zweifelsfrei) ernste Themen in angemessener Form unterzubringen; hier die unangenehmen Begleiterscheinungen der Filmindustrie in Hollywood: Ereignisse, wie sie wirklich waren, wie sie dann in den einschlägigen Zeitschriften von Paparazzis dargestellt werden und was das mit den davon Betroffenen anrichtet.

Wenn man die Konzeption der Reihe verinnerlicht hat, kann man sich schon gleich zu Beginn das Ende denken. Das macht aber nichts, denn hier geht es weder um die Frage, wie das Ende wohl aussehen könnte noch um möglichst viele unvorhergesehene Wendungen im Plot. Das Interessante ist hier der Weg, und der führt zwar nicht immer unbedingt gerade, aber doch sicher ans Ziel. Wie das im Leben so geht, lassen sich wesentliche Fragen nicht einfach durch „ja“ oder „nein“, durch „entweder - oder“ beantworten, sondern Eines hängt mit Anderem zusammen und muß stets im Kontext betrachtet werden. Hinzu kommen die Wünsche und Vorstellungen der Menschen, die mit der Realität in Übereinstimmung gebracht werden müssen. Nicht nur in dieser Hinsicht empfand ich dien Fortgang der Handlung sowie die Figuren glaubhaft und in sich stimmig entwickelt und beschrieben.

Besonders gut fiel mir, daß die Nebenhandlung um Zachs Tante zu einem runden Abschluß gebracht wurde, auf dem man bei Beginn mit keinem Gedanken gekommen wäre. Zu den weiteren erfreulichen Teilnehmern der Handlung zählen die beiden Geistlichen mit ihren „Streitgesprächen“, die Möwen Floyd und Gladys und natürlich der Künstler und Tacostandinhaber Charley, der immer im genau richtigen Moment die genau passenden Kommentare abgibt, so daß sich Figuren wie Leser fragen, woher er seine Weisheiten wohl hat.

Auch mit diesem Band ist es der Autorin wieder gelungen. mich für einige angenehme Lesestunden in die (fast) heile Welt nach Hope Harbor zu entführen, wo man sich von den Widrigkeiten unserer realen Welt (und solche gibt es derzeit zuhauf) zumindest ein wenig erholen kann. Alleine das (von den anderen positiven Seiten des Romans abgesehen) macht das Buch lesenswert.

 

Mein Fazit

In Hope Harbor gehen die Uhren vielleicht nicht anders als sonstwo, aber auf jeden Fall ist ein „Besuch“ dort immer ein paar Lesestunden, nach denen man sich gewißlich besser als zuvor fühlen wird, wert. Denn auch für große Probleme gibt es hier praktikable Lösungen - das macht Mut, solche auch in der realen Welt zu suchen.

 

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