„Weißt du, Schätzchen ... manchmal muss man Menschen gegenüber auch ein bisschen gnädig sein. Nicht weil sie es verdient hätten - sondern weil wir selbst es ja eigentlich auch nicht verdient haben.“ (Seite 310)

Cover: Der Preis der LiebeZum Inhalt

Pastor Jack McReady hat ein Problem: schon seit zwei Jahren ist er heimlich in Daisy Pendleton verliebt, die in ihm allerdings „nur“ einen Freund sieht. Da er ihr auch in privaten Problemen seelsorglich zur Seite steht, weiß er nicht, ob und wie er sich ihr offenbaren soll, ohne die Freundschaft zu gefährden.
Seinem Freund Noah bleibt das jedoch nicht verborgen; kurz entschlossen richtet er für Jack ein Profil auf einer Dating-Plattform ein, auf der auch Daisy angemeldet ist. Ferner sorgt er dafür, daß Daisy auf ihn aufmerksam wird - ohne zu ahnen, mit wem sie da in Kontakt tritt.
Für eine Weile geht dieser anonyme Gedankenaustausch gut, doch irgendwann steht ein persönliches Treffen an. Aber wie soll das gehen, ohne die Beziehung zu gefährden?

 

 

 

Meine Meinung

Das war also der vierte und letzte Band der Blue Ridge Reihe, nun heißt es leider Abschied nehmen von den fast schon lieb gewordenen Figuren aus Copper Creek. Aber immerhin war dies ein runder Abschluß der Serie, deren Bücher sich übrigens auch ohne Kenntnis der anderen lesen lassen.

Dieses Mal steht Pastor Jack McReady im Mittelpunkt. Als letzter im Freundeskreis ist er noch Single. Das ist zwar nicht unbedingt das, was er sich für sein Leben vorgestellt hat, aber es geht eben immer nicht nach Wunsch oder Plan. Zumal es ja fast schon etwas ungehörig wäre, würde er eine Frau aus seiner Gemeinde, die zudem noch einige Jahre jünger ist wie er, heiraten. Denn im Sinn hätte er schon eine: nämlich Daisy Pendleton, die Mithinhaberin des örtlichen Blumenladens. Erschwerend kommt hinzu, daß er sie seelsorglich betreut. Wie sollte sich da eine Beziehung entwickeln können?

Doch die „Rettung“ naht von außen: Noah, der Jacks heimliche Neigung mitbekommen hat, meldet ihn einfach bei einem Dating-Portal an, bei dem auch Daisy ein Profil hat, und sorgt dafür, daß beide in Kontakt kommen. Auch wenn die Geschichte möglicherweise in mancher Hinsicht einen etwas vorhersehbaren Lauf nimmt, ist es doch wieder ein typisches Denise Hunter Buch, indem nämlich Themen angesprochen werden, die man in einem Roman, der in einem christlichen Verlag erschienenen ist, nicht unbedingt erwarten würde. Genau das ist einer der Hauptgründe, weshalb ich die Bücher der Autorin so gerne lese.

Natürlich liegt dem Buch eine gewisse christliche Grundhaltung zugrunde; die Figuren denken an Gott, sie beten und gehen sonntags in die Kirche. (Gut, wenn ein Pastor die Hauptfigur ist, liegt das ohnehin nahe.) Aber sie leben nicht in einer „christlichen Blase“, sondern in der ganz realen Welt, in der die genannten Denk- und Handlungweisen nicht unbedingt selbstverständlich sind. Auch nicht für die Figuren mit ihren Nöten und Zweifeln.

Während denn die Handlung des Buches fortschreitet und sich über das Onlineportal eine Beziehung zwischen Jack und Daisy entwickelt, wird die Situation dennoch immer verworrener. Denn Daisy weiß ja nicht, mit wem sie da schreibt und chattet. Und je länger dieser Kontakt anhält, um so problematischer dürfte es werden, wenn schließlich die Anonymität bei einem persönlichen Treffen aufgegeben werden muß.

Ein wichtiges Thema des Buches ist auch, daß man niemanden auf einen Sockel stellen und als quasi unfehlbar bewundern sollte. Leicht verbirgt sich hinter einem „Glorienschein“ ein ganz normaler Mensch mit Fehlern und Schwächen, an die man nie gedacht hätte. Mit etwas mehr Realismus im täglichen Leben würde einem möglicherweise so manche Enttäuschung erspart.

Dies und einiges mehr vermischt die Autorin in gewohnt gekonnter Weise auf ihre ganz eigene Art zu einem gut lesbaren Buch um Figuren, wie man ihnen im täglichen Leben begegnen könnte, die ihre großen und kleinen Probleme lösen und bewältigen müssen. Dabei wird der Roman auch an eher düster oder ausweglos scheinenden Stellen von einer positiven Grundstimmung getragen, die mich immer weiter lesen und das Buch kaum aus der Hand legen ließ, weil ich unbedingt wissen wollte, wie sich alles letztlich auflöst.

 

Mein Fazit

Die Autorin greift in diesem Buch vor allem das Thema Ehrlichkeit - oder eher Unehrlichkeit - auf und thematisiert die Folgen. Ein runder Abschluß der Serie mit den liebenswerten Figuren aus Copper Creek.

 

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