„Angels can get grey hairs?“
„Gabriel can,“ she said with a smile. „Thanks to Shirley, Goodnees and Mercy.“* (Seite 224f)

 

Cover: A Mrs Miracle ChristmasZum Inhalt

Der größte Wunsch von Laurel und Zach McCullough ist ein eigenes Kind. Doch das wird es nicht geben, da Laurel keine Kinder bekommen kann. Nachdem mehrere Adoptionsversuche fehlgeschlagen sind, hat Laurel aufgegeben. Kinder sollen wohl nicht sein; einen weiteren Versuch will sie nicht unternehmen - die bisherigen Erfahrungen waren zu schmerzhaft. Zach hat jedoch noch nicht resigniert und heimlich der Adoptionsstelle mitgeteilt, daß sie weiterhin interessiert seien.
Allerdings ist das nicht das einzige Problem in ihrem Leben, denn seit einiger Zeit leben sie zusammen mit Laurels Großmutter, die an Demenz leidet, welche sich langsam verschlimmert. Als es ihnen gelingt, eine Tagesbetreuung zu finden - Laurel und Zach sind beide berufstätig - stellt sich eine gewisse Mrs Miracle vor und wird sogleich engagiert.
Seltsam nur, daß sie behauptet, ein wahrhaftiger Engel zu sein, und noch seltsamer, daß sich Probleme plötzlich beginnen zu lösen. Ob an der Engelsgeschichte etwas dran ist?

 

 

 

Meine Meinung

„Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen habe ich jetzt den zweiten Mrs Miracle Roman beendet und muß damit leider, leider, Abschied von diesem Engel auf Erden nehmen.“ Mit diesem Satz habe ich seinerzeit meine Rezension zum zweiten Mrs Miracle Roman „Call Me Mrs Miracle“ begonnen. Und selten war ich über eine Fehleinschätzung mehr erfreut als in diesem Falle, ist doch nach etlichen Jahren Wartezeit tatsächlich ein dritter „Mrs Miracle“ Roman erschienen - endlich, so möchte ich sagen.

Auch wenn diese Geschichte von den bisherigen etwas abweicht, indem sie ob der Themen Demenz und Adoption deutlich ernsthafter und nachdenklicher ist, habe ich mich vom anscheinend traurigen Beginn bis zum - wie könnte es anders sein, wenn Engel am Werk sind?! - guten Ende hin ungemein gut unterhalten. Daß die Geschichte, wie die Autorin im Vorwort schreibt, auch noch durch wahre Begebnisse inspiriert wurde, macht sie noch eindringlicher.

Mrs Miracle hat ihren Auftritt ähnlich dem im ersten Buch: sie kommt als Nanny von einer Agentur, nachdem dort angefragt wurde. Nur daß die Agentur von dieser Nanny nichts weiß - entsprechende Nachfragen werden „engelsgleich“ beantwortet. Zwar gibt es eine gewisse Unsicherheit bei Zach und Laurel, doch die deutlichen Fortschritte der Gesundheit der Großmutter sowie deren zunehmende Aktivitäten überwiegen die Zweifel. Auch, als die Großmutter behauptet, Mrs Miracle wäre ein echter Engel, beruhigt man sich nach dem Motto „wenn sie das glauben möchte und es ihr hilft, bitte schön.“ Dazu paßt aber gar nicht, daß Mrs Miracle Dinge weiß, die sie eigentlich nicht wissen kann. Und Dinge geschehen, die eigentlich unmöglich sind. Aber wenn es so problemlos läuft, weshalb unnötig nachfragen...

„A Mrs Miracle Christmas“ unterscheidet sich von den allermeisten anderen Weihnachtsbüchern, daß es zu den wenigen zählt, die vom Aufbau der Handlung her wirklich nur zur Weihnachtszeit „funktionieren“; Weihnachtsbaum und Plätzchen sind nicht nur Kulisse für ein Geschehen, das zu jeder Zeit des Jahres stattfinden könnte, sondern notwendige Voraussetzung.

Trotz des zunächst traurig scheinenden Beginns, der Schlimmes fürchten läßt (aber eine „Katastrophe“ steht am Beginn vieler Weihnachtsbücher und auch -filme), habe ich über weite Strecken beim Lesen ein Lächeln auf den Lippen gehabt. Kein Wunder, wenn eine der Hauptfiguren ein Engel ist. „Der Mensch denkt und Gott lenkt.“ Unwillkürlich mag man an dieses Sprichwort denken, wenn die Wege zum Ziel alles andere als gerade sind und scheinbar zum Gegenteil des Erhofften führen. Und wer weiß, ob nicht im wirklichen Leben bisweilen auch Engel wie Shirley, Goodness und Mercy die Finger im Spiel haben und hinter den Kulissen dafür sorgen, daß am Ende alles gut wird?!

Für Mrs Miracle hatte ich immer Doris Roberts, die im Jahr 2016 verstorbene Schauspielerin der Mrs Miracle in den beiden Verfilmungen, vor Augen. Auch die übrigen Figuren sind für mich zum Leben erwacht, selbst wenn sie nicht bis ins Detail beschrieben wurden (was bei so einem Roman auch nicht zu erwarten ist). Die Handlung entwickelte sich folgerichtig und für mich in sich schlüssig. Wobei klar ist: wenn Engel am Werk sind, geht nicht immer alles mit rechten Dingen zu. Jedenfalls in den Augen der Menschen.

Ausgelesen, war ich mir nicht sicher, ob nicht in der Ferne, zusammen mit Gelächter, ganz leise einige Glocken erklingen. Mrs Miracle auf dem Weg zu einem neuen Einsatz? Hoffentlich kann ich bald davon lesen!


Mein Fazit

Auch in ihrem dritten Einsatz auf Erden, der hier beschrieben wird, läuft Mrs Miracle zu Höchstform auf und macht ihrem Namen alle Ehre. Wer von Weihnachtswundern lesen möchte - hier sind sie zu finden. Herzerwärmend zur Einstimmung auf Weihnachten.

 

Sinngemäße Übersetzung

* = „Engel können graue Haare bekommen?“
„Gabriel kann,“ sagte sie mit einem Lächeln. „Dank Shirley, Goodness und Mercy.“
(Anm: Anspielung auf die Bücherserie „Angels Everywhere“, in der Shirley, Goodness und Mercy die Hauptrolle spielen.)

 

 

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