„Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“ Werner Heisenberg (Seite 38)

 

Cover: Christsein ist keine ReligionZum Inhalt

„Wenn die Menschen wüßten, worum es sich beim Christsein in Wirklichkeit handelt, dann würden sie Schlange stehen.“
Die Sicht eines Physikers auf das Christsein - was es ist, wie man dazu kommt, und was für ein spannendes Leben sich daraus entwickelt - ist der Inhalt dieses Buches.
(Aus dem Vorwort, S. 10)

 

 

 

Meine Meinung

So leicht mir nach dem ersten Buch „Expedition zum Ursprung“ des Autors eine Rezension fiel, so schwer fällt sie mir hier. So sehr ich nach dem ersten Buch wußte, daß es mir außerordentlich gut gefallen hatte, so wenig weiß ich auch etliche Tage nach Beendigung des Lesens von „Christsein ist keine Religion“, wie sehr oder wenig gut es mir gefallen hat, woraus auf jeden Fall zu schließen ist, daß es für mich an sein Erstlingswerk bei weitem nicht heranreicht. Auch wenn dieses hier als Fortsetzung zur „Expedition zum Ursprung“ gesehen werden kann, ist es jedoch auch ohne selbiges lesbar, da für das Verständnis nötige Teile seines ersten Buches an passender Stelle hier kurz wiedergegeben werden.

Was der Autor wirklich gut kann, ist Tod und Auferstehung Jesu so zu erklären, daß es verständlich und geradezu folgerichtig erscheint, daß das alles genau so - und auch warum - passieren mußte. Noch kein anderer Autor - sei er Theologe oder nicht - konnte das so klar darlegen wie Albrecht Kellner, das ist einer der großen Pluspunkte dieses Buches, und alleine dadurch hat es sich gelohnt, das Buch zu lesen.

Im ersten Teil des Buches („Die Logik des Christseins“) legt der die Grundlagen seiner Überlegungen und bringt viele Analogien und Beispiele aus der Wissenschaft, naturgemäß vorwiegend aus seinem Fachgebiet, der Physik. Er geht auf die Möglichkeit ein, daß es einen Schöpfer des Universums gibt (und nicht alles durch einen bloßen Zufall entstanden ist), und begründet dies auch. Seine Argumentation, auf deren Schwachpunkte er offen eingeht, empfand ich als nachvollziehbar und durchdacht, Beispiele und Analogien gut und treffend gewählt.

Nicht immer einig mit dem Autor war ich vor allem im zweiten Teil des Buches („Die Dynamik des Christseins“). Beispielsweise, wenn er auf Seite 211 der Meinung ist, daß Drogen- und Alkoholabhängige schlagartig von ihrer Sucht befreit sind, wenn die „Grunderfahrung des Christseins“ einsetzt - so einfach ist das jedoch nicht.

Irritiert, um es höflich auszudrücken, hat mich seine Ansicht über die Homöopathie, die er als einen Weg, der „nicht vom Schöpfer allen Seins angeboten wird“ bezeichnet. In der Homöopathie passiert nichts wie auch immer esoterisches (er führt das unter dem Kapitel „Esoterik“ an), sondern es gelangen ausschließlich Dinge, die „vom Schöpfer allen Seins“ erschaffen wurden, zur Anwendung. Auch ist mir (wie der Autor schreibt) keine Bibelstelle bekannt, die vor der Homöopathie warnt. Hier ist Kellner eindeutig weit über das Ziel hinaus geschossen, was natürlich die Frage nahelegt, ob er dies an anderer Stelle nicht auch ist.

Der etwas seltsam anmutende Titel des Buches wird im Verlauf der Argumentation erklärt. Das Christentum ist etwas völlig Anderes und absolut Eigenständiges im Vergleich zu jeder anderen Religion. Denn nur hier kam Gott selbst in die Welt, wurde Mensch und hat den Menschen durch sein Leiden und Sterben ein für allemal erlöst. Diese Ausführungen, zusammen mit dem „Radiovergleich“ sowie den Erläuterungen zu Tod und Auferstehung Jesu gehören zu den stärksten Kapiteln des Buches; bei aller Kritik machen es alleine diese mehr als lesenswert.

Mein Fazit

Trotz einiger Schwächen bietet das Buch viele Denkanregungen und Erklärungen zum Christentum. Geeignet für Christen, die mehr über ihre eigene „Religion“ wissen wollen, wie auch für Nichtchristen, die sich über das Wesentliche des Christentums informieren wollen.

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Über den Autor

Albrecht Kellner, 1945 in Swakopmund (Namibia) geboren und dort aufgewachsen, studierte von 1965 bis 1970 Physik an der Universität Göttingen. 1976 promovierte er über ein Thema der Allgemeinen Relativitätstheorie Einsteins und war anschließend als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Theoretische Physik in Göttingen tätig. Von 1977 bis 1986 arbeitete er bei der Firma INTERATOM im Bereich Störfallanalysen Schneller Brüter. Bis 2009 war er als Manager und Leitender Angestellter in verschiedenen Bereichen und schließlich als stellvertretender Technischer Leiter bei der EADS Astrium Space Transportation in Bremen tätig. Er ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen.

 

 

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